Was ist Article Spinning?

Article Spinning (engl. to spin – drehen) wird auch als Text Spinning bezeichnet und beschreibt die automatisierte Erstellung von Texten sowie die Generierung von neuem, einzigartigem Content aus bereits bestehenden Inhalten. Spezielle Spinning-Softwares ermöglichen es, anhand von Synonymen mehrere Texte und neuen Content innerhalb sehr kurzer Zeit zu erstellen. Diese Softwares werden auch als Article Spinner bezeichnet und finden häufig Anwendung im Artikel-Marketing, in der Suchmaschinenoptimierung oder bei der Erstellung von Produkttexten für ähnliche Produkte.

Wie funktioniert Article Spinning?

Beim Article Spinning muss zunächst ein Ursprungstext als Vorlage erstellt werden, damit anschließend automatisiert Texte generiert und die Spinning-Prozedur gestartet werden kann. Für jedes Wort, jeden Satz und Satzteil werden Synonyme definiert. Je mehr Synonyme zur Verfügung stehen, desto mehr Texte können am Ende erstellt werden. Vollständige Artikel oder Teile davon werden durch das Austauschen von Wörtern umgeschrieben, sodass die Thematik gleich bleibt, der Text jedoch dem Original nicht mehr ähnelt.

Text Spinning: Manuell vs. Automatisiert

Article Spinning kann manuell oder automatisiert erfolgen.

Bei der manuellen Variante orientiert sich ein:e Autor:in an einem bereits existierenden Text. Diese Variante wird vor allem genutzt, wenn der Text zu verschiedenen Zwecken benötigt wird und dementsprechend unterschiedliche Lesekreise ansprechen soll. Ein Beispiel ist das Umschreiben einer Pressemitteilung in einen Blog-Artikel. Dabei werden insbesondere die Struktur und Tonalität des Ursprungstextes angepasst.

Die automatisierte Variante bezieht sich auf zahlreiche Softwares, die automatisch Wörter oder Phrasen in vorhandenen Texten ersetzen können. Moderne Softwares arbeiten mit gigantischen Datenbanken und nutzen dabei auch neueste Computertechniken wie Machine Learning. Umfangreiche Spinning-Tools gestalten Texte um und verwenden aktuelle Methoden und Features, die Plagiate erkennen. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass gespinnte Texte negative Auswirkungen auf die Website haben, auf der sie veröffentlicht werden.

Wie genau funktionieren Spinning Softwares?

Spinning Softwares werden, wie oben erwähnt, auch als Article Spinner oder Text Spinner bezeichnet und automatisieren die Findung von Synonymen. Außerdem bewerten sie die Einzigartigkeit der neu generierten Texte. Die Grundlage der Spinning-Software bilden umfangreiche Synonym-Datenbanken wie der Article Spinning Wizard. Spinning-Tools basieren auf der sogenannten Spintax, einer Auszeichnungssprache, die mit HTML vergleichbar ist. Auf Basis dieser Sprache können Article Spinning Softwares neue Varianten eines vorhandenen Textes erstellen.

Da die Softwares Texte extrem schnell vervielfältigen, können je nach Qualität und Modernität der Tools allerdings Probleme auftreten. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jedes Synonym in den Bedeutungszusammenhang des Textes passt. Dadurch kann die Bedeutung des Satzes komplett verändert werden, sodass er nicht mehr in den Satzkontext passt. Solche Probleme treten häufig bei partiellen Synonymen auf, bei denen die Bedeutungsvarianten nicht übereinstimmen, wie etwa bei Mann und Herr oder bei Homonymen wie Bank oder Ball. Bei aktuelleren Spinning-Tools können Wörter und Sätze jedoch im Bedeutungszusammenhang des gesamten Textes betrachtet werden, wodurch Synonyme präziser ausgewählt werden.

Anwendungsmöglichkeiten von gespinnten Artikeln

Article Spinning wird für verschiedene Anlässe wie das Link-Marketing, die Erstellung von Texten für Landingpages oder Produktseiten verwendet. Im Link-Marketing können damit beispielsweise Texte für Presseportale, Free Blogs oder Bookmarks erstellt werden. Spin-Texte für Landingpages werden häufig bei Portalen eingesetzt, die ähnlichen Content für mehrere Städte benötigen, wie etwa Gutschein-Portale, Job-Portale oder Lieferdienst-Portale.

Ist Text-Spinning ein Verstoß gegen das Urheber:innenrecht?

Ein gespinnter Text von anderen Autor:innen hat zwar nicht mehr exakt den gleichen Wortlaut, dennoch gilt dieser Vorgang in den meisten Ländern als Urheberrechtsverletzung. Immerhin beinhaltet der Spinning-Text die gleichen Ideen, Gedanken und Schlussfolgerungen, die vervielfältigt werden. Daher musst du beim Spinning der Inhalte anderer Autor:innen sehr vorsichtig sein, um schwerwiegende rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Bei der Erstellung von Spin-Texten eigener Inhalte besteht zwar keine rechtliche Problematik, allerdings ist es aus SEO-Perspektive nicht wirklich sinnvoll, Texte zu spinnen, da sie für die Nutzer:innen keinen wirklichen Mehrwert bieten.

Article Spinning: Bewertung durch Google und SEO

Die Suchmaschine Google ist mittlerweile sehr erfolgreich darin, zu erkennen, ob Texte übereinstimmen, selbst wenn die verwendeten Wörter voneinander abweichen. Bei der Überprüfung von sogenanntem Duplicate Content berücksichtigt Google viele linguistische und semantische Faktoren. Insbesondere gespinnte Texte, bei denen nur einzelne Wörter durch Synonyme ersetzt werden, sind durch die Algorithmen von Google mittlerweile sehr gut erkennbar. Wenn jedoch ganze Satzteile, Sätze oder Absätze ausgetauscht wurden, ist es für die Suchmaschine schwieriger, und der Text wird eher als einzigartig eingestuft.

Da sich die Google-Algorithmen stetig verbessern, solltest du eher auf gespinnte Texte verzichten, damit inhaltlich ähnliche Texte nicht als Spinning-Texte erkannt werden. Inhalte können schnell als Spam und somit als Verstoß gegen die Google-Webmasterrichtlinien deklariert werden. Google kann zudem feststellen, ob es sich bei einem Artikel um eine übersetzte Version eines bereits vorhandenen Inhalts handelt. Der Konzern geht gezielt gegen Websites mit gespinnten Artikeln vor, um diese aus dem Suchmaschinen-Index auszuschließen. Besonders Kund:innen, denen solche Techniken zur Rankingverbesserung angeboten werden, sollten von derartigen Angeboten besser die Finger lassen.