Was ist Growth Hacking?

Growth Hacking wird auch als Wachstumsmarketing bezeichnet. Es handelt sich dabei um clevere und ressourcenschonende Taktiken (Hacks), die bestimmte Kennzahlen von Unternehmen steigern können. Growth Hacking ist meist kostenlos und bezieht sich unter anderem auf Registrierungen, Käufe oder Empfehlungen. Mithilfe der Hacks wird eine Steigerung der Viralität angestrebt, wodurch man sich langfristiges Wachstum eines Start-ups erhofft. Mit Kreativität und analytischem Denken wird der:die Nutzer:in durch kleine Tricks gelenkt, als Kund:in gewonnen sowie gebunden, und die Conversions und Verkäufe werden erhöht.

Hoch relevant ist auch die Kostenminimierung beim Growth Hacking, wobei versucht wird, mit kostengünstigen Alternativen wie Social Media und viralem Marketing neue Kund:innen zu gewinnen. Des Weiteren wird viel mit bereits etablierten Mitteln wie SEO, Websiteanalysen oder Content Marketing gearbeitet. Daher kommt auch die große Beliebtheit von Growth Hacking bei kleinen Unternehmen sowie Start-ups, die mit sehr begrenzten finanziellen Mitteln und personellen Ressourcen arbeiten müssen.

Was ist ein Growth Hacker?

Der Begriff „Growth Hacker“ wurde erstmals 2010 von Sean Ellis verwendet, der für Dropbox und Eventbrite tätig war. Er half Start-ups beim schnellen Wachstum. Ein:e Growth Hacker ist jemand im Marketingbereich, der:die die Aufgabe hat, das Wachstum im Unternehmen durch kleine Tricks zu steigern. Ein:e Growth Hacker konzentriert sich auf diese fünf Schritte der Kund:innengewinnung und -bindung:

  • Kund:innenakquise: Menschen werden auf die Website geführt
  • Aktivierung / Konvertierung: Besucher:innen sollen sich registrieren
  • Bindung: Nutzer:innen dazu bewegen, aktiv zu werden
  • Monetarisierung: aktive Nutzer:innen zum Kauf animieren, also Leads in Kund:innen umwandeln
  • Weiterempfehlung: Kund:innen zum Weiterempfehlen motivieren

Was sind Growth Hacks?

Growth Hacks sind individuelle Ideen, die auf das Unternehmen und dessen Kund:innen abgestimmt sind. Diese Hacks funktionieren meist auch nur für genau dieses Unternehmen. Trotzdem gibt es einige übergeordnete Kategorien, an denen du dich gut orientieren kannst. Im Folgenden werden beispielhaft einige aufgeführt:

  • Suchergebnisseiten: Diese kostenlosen Werbeflächen können hervorragend genutzt werden, um Inhalte ansprechend mit Call-to-Actions zu gestalten.
  • Blog und Gastbeiträge: Schreibe einen Blog mit spannenden Themen aus deiner Branche – zum Beispiel mithilfe von Google Trends oder Social Media. Derartiger Content animiert Menschen zum Teilen. Auch nützliche Ratschläge und Bilder locken Nutzer:innen auf deine Seite. Mithilfe von Gastartikeln auf anderen Blogs kannst du außerdem geschickt auf dich aufmerksam machen.
  • Landing Pages: Eine laufende Optimierung der Landing Pages sowie kurze Tests, über welches Keyword Besucher:innen auf die Seite kamen, können sehr hilfreich sein.
  • Content Distribution: Sei stets aufmerksam gegenüber neuen Wegen, um deinen Content bestmöglich zu verbreiten. Teste Plattformen wie Buffer, Reddit, Quora oder Foren – und kommentiere unbedingt auch andere Blogs.

Außerdem können Social Media, Influencer und Automatisierungstechniken gut für das Growth Hacking eingesetzt werden.

Was sind die Vorteile von Growth Hacking?

Growth Hacking überzeugt durch einen gut überprüfbaren ROI. Dabei hilft es, Daten zu verwenden, um Entscheidungen zu treffen und die Leistung des Hacks genau zu verfolgen. So kannst du einfach erkennen, welche Hacks gut funktionieren und somit weiterverfolgt werden sollten. Außerdem spart Growth Hacking, wie bereits anfangs erwähnt, einige Kosten. Selbst wenn der Testprozess etwas länger dauert, verursacht Growth Hacking nicht so hohe Kosten wie andere Marketingmethoden wie Content Marketing oder Werbung.

Zuletzt reicht meist eine einzige Person im Technik- oder Produktteam, die sich um Growth Hacks kümmert und sie implementiert. Growth Hacking steht allerdings auch oft in der Kritik, da anstelle von tiefgreifenden Marketingstrategien lediglich schnelle Hacks verwendet werden. Dies mindert die Akzeptanz dieses Verfahrens.

Beispiele für Growth Hacking

Growth Hacking wird auch von großen Plattformen bereits erfolgreich eingesetzt. Einige Beispiele sind:

  • LinkedIn: One-Klick-Bestätigung für bestehende Verbindungen
  • YouTube: YouTube stellt die Funktion eingebetteter Codes für Nutzer:innen zur Verfügung, damit diese YouTube-Videos einfach auf ihren eigenen Websites teilen können.
  • Twitter: Automatische Benachrichtigungs-E-Mails
  • Dropbox: „Refer-a-Friend“-Schema