„Out of Stock“ bedeutet übersetzt „nicht auf Lager“ oder „ausverkauft“. Wahrscheinlich kennt es jeder Händler: Ein Artikel ist nahezu ausverkauft, doch der Nachschub ist nicht rechtzeitig angekommen.
Ein häufiges Problem ist, dass vom Produktionsbeginn bis zum Verkauf an den Endkunden Kapital gebunden ist, wodurch es nicht jederzeit für Nachbestellungen verfügbar ist. Hinzu kommen unvorhersehbare Verzögerungen in der Lieferkette: So kann es passieren, dass ein Hersteller plötzlich die Lieferzeit von 4 auf 8 Wochen erhöht.
Für Amazon ist „Out of Stock“ jedoch ein negatives Signal, das sich direkt auf das Ranking eines Produkts auswirken kann. Daher ist es entscheidend, den Lagerbestand kontinuierlich zu überwachen und rechtzeitig nachzubestellen.
Ursachen für „Out of Stock“ bei Amazon
Die häufigsten Gründe für eine Out-of-Stock-Situation sind:
- Bestellprobleme (z. B. verspätete Nachbestellung oder fehlerhafte Mengenplanung)
- Produktionsengpässe (z. B. Rohstoffmangel, Streiks oder Kapazitätsprobleme)
- Verzögerungen bei der Warenannahme durch Amazon
Besonders problematisch ist, wenn ein Seller oder Vendor seine Ware zwar bereits an ein Amazon-Lager versendet hat, diese aber aufgrund von logistischen oder technischen Problemen noch nicht korrekt eingelagert wurde. Solange die Produkte nicht im System als verfügbar erscheinen, werden sie für Kunden als „nicht auf Lager“ angezeigt – selbst wenn sie physisch bereits im Amazon-Lager angekommen sind.
Wenn Kunden während dieser Verzögerung die restlichen Bestände aufkaufen, entsteht eine Out-of-Stock-Situation, obwohl sich die Produkte bereits im Lager befinden.
Nachteile von „Out of Stock“ bei Amazon
Ein leerer Lagerbestand bedeutet mehr als nur verlorene Verkäufe:
Ranking-Verlust: Produkte, die nicht verfügbar sind, verlieren oft ihre organische Sichtbarkeit in den Suchergebnissen, was den bisherigen Ranking-Fortschritt zunichtemachen kann.
Umsatzeinbußen: Sobald das Produkt wieder verfügbar ist, muss das Ranking neu aufgebaut werden. Dadurch kann es sein, dass es zunächst weniger Bestellungen und weniger Umsatz gibt.
Dauerhafte Ranking-Verluste: In einigen Fällen können sich die bisherigen Rankings nur schwer oder gar nicht mehr erholen – insbesondere, wenn Konkurrenten die Lücke füllen und Marktanteile übernehmen.
Lösungsansätze für „Out of Stock“
Es gibt mehrere strategische Maßnahmen, um Out-of-Stock-Situationen zu vermeiden:
- Mitarbeiter sensibilisieren:
- Mitarbeiter, die für die Nachbestellung verantwortlich sind, sollten regelmäßige Bestandsanalysen durchführen.
- Direkter Kontakt mit Herstellern kann helfen, Lieferzeiten besser einzuschätzen.
- Bestellungen aufteilen („Splitting“), um das Risiko langer Wartezeiten zu minimieren.
- Alternative Liefermethoden nutzen:
- Luftfracht ist deutlich schneller als Seefracht, allerdings auch teurer.
- Kurzfristige Zwischenlieferungen per Luftfracht können eine sinnvolle Option sein, um Engpässe zu vermeiden.
- Vorher sollte jedoch eine Kosten-Nutzen-Analyse erfolgen.
- Automatisierte Dispositionssysteme einsetzen:
- Dynamische Bestellsysteme helfen, Nachbestellungen bedarfsgerecht auszuführen.
- KI-gestützte Nachfrageprognosen können Engpässe frühzeitig erkennen.
- „Just-in-Time“-Lagerstrategien sollten sorgfältig geprüft werden, um Über- und Unterbestände zu vermeiden.
„Out of Stock“ ist nicht nur ein kurzfristiges Problem, sondern kann sich langfristig negativ auf das Ranking, den Umsatz und die Markenpräsenz auswirken. Händler sollten daher ihre Lagerbestände regelmäßig überwachen und proaktiv handeln, um Engpässe frühzeitig zu erkennen und Alternativen zu planen.
Durch optimierte Bestellprozesse, strategische Liefermethoden und den Einsatz intelligenter Bestandsmanagement-Systeme kann „Out of Stock“ effektiv vermieden werden.