Die meisten direkten Produktanfragen laufen heute schon direkt über Amazon und nicht mehr über Google. Ist es da nicht sinnvoll, deine ganze Energie auf diesen Markt zu konzentrieren? Brauchen Online-Händler:innen überhaupt noch einen eigenen Seller-Shop, der unter Umständen nur unnötige Kosten verursacht? Und wie steht es mit eBay?
Solange alles perfekt läuft, würden sicher viele sagen: „Ich konzentriere mich lieber auf einen Vertriebskanal, als auf vielen unterschiedlichen Hochzeiten zu tanzen. Das kostet mich doch nur Zeit und Geld, und von beidem kann man nie genug haben.“
Aber Ausnahmen bestätigen leider die Regel – und selbst erfahrenen, langjährigen Händler:innen kann es passieren, dass sie von Amazon gesperrt werden. Und das, wie im folgenden Beispiel beschrieben, sogar ganz ohne genaue Erklärung. Die Story von Josh aus Großbritannien klingt so ungewöhnlich, und dennoch ist sie ihm passiert …
Vom Amazon Top-Händler zum Nobody
Josh, ein leidenschaftlicher Amazon-Käufer, aber vor allem Händler, begann schon als Teenager, Produkte über diesen Kanal zu verkaufen. Circa 13 Jahre lang hat er aktiv Produkte angeboten und ist mit seinem Händlerdasein quasi parallel zu Amazon gewachsen. Er gehört sozusagen zur Generation Amazon, die sich stetig vom kleinen Anbieter zum großen Verkaufs-Star entwickelt hat. 2010 wurde er sogar als Top-Christmas-Seller ausgezeichnet, hatte immer perfekte Verkaufsergebnisse und top Kundenresonanz. Alles verlief wie im Bilderbuch – bis zum 29. September 2016:
Der gesperrte Amazon-Account
Wie jeden Tag versuchte sich Josh über seinen Account einzuloggen, doch an diesem Tag ploppte die Nachricht auf, dass sein eingegebenes Passwort nicht korrekt sei. Allerdings war das Passwort richtig – da war er sich zu 100 % sicher. Selbst nachdem er das Passwort zurückgesetzt hatte, erschien wieder das gleiche Ergebnis. Es konnte sich ja nur um einen kleinen Irrtum handeln. Ein kleines Problem, das leicht zu beheben sein sollte – da war sich Josh absolut sicher.
Er kontaktierte Amazon und man versprach ihm, sich innerhalb von 24 Stunden dem Thema anzunehmen und sich bei ihm zu melden – doch nichts geschah. Er versuchte es weiter über diverse Instanzen, schrieb Mails, tätigte Anrufe – alles ohne Ergebnis. Beim Customer Service wurde Josh mitgeteilt, dass mit seinem Seller-Account alles in Ordnung sei. Es müsse also irgendetwas mit seinem Käufer-Account nicht stimmen. Auch an diesem Punkt war er sich sicher, dass sich die Situation schnell klären lassen würde.
Weitere drei Tage ohne Amazon Händler-Zugang vergingen
Dann kam die vermeintlich erlösende Mitteilung, dass die Unterbrechung seines Accounts aufgehoben sei. Voller Freude loggte sich Josh ein. Sein Käufer-Account war wieder aktiv, er konnte sogar eine Bestellung aufgeben. Allerdings blieb sein Verkäufer-Account weiterhin gesperrt. Für Josh war klar, dass auch dieser Zugang in den nächsten Tagen freigeschaltet werden würde. Wie er sich doch irren sollte …
Schon einen Tag später erhielt er wieder eine Nachricht von Amazon. Hier teilte man ihm mit, dass man nach einer gründlichen Prüfung seines Accounts zu dem Ergebnis gekommen sei, seinen Zugang weiterhin gesperrt zu behalten. Die einzige Begründung war, er habe gegen die Amazon-Payment-Richtlinien verstoßen. Doch das konnte nicht sein. Er hatte immer auf alle Details geachtet und war ein erfahrener Hase im Amazon-Verkäuferbereich.
Was das für eine Botschaft für einen Amazon-Händler ist, kann sich sicherlich jede:r vorstellen – auch ohne auf diesem Markt zu agieren. Auf einmal bricht die größte Umsatzquelle weg, die eigene Existenz ist in Gefahr.
Wie kann so etwas einem seriösen Händler passieren, der schon ewig bei Amazon verkauft und beste Ergebnisse erzielt? Einem Amazon-Händler, der eine Kundenzufriedenheit von 100 % hat und eine Umtauschquote von 0 %?
Von einem auf den anderen Tag handlungsunfähig
Josh versuchte weiterhin, Kontakt zu Amazon aufzunehmen – es konnte sich doch nur um einen Irrtum handeln. Beim Googeln nach ähnlichen Problemen fand er fünf vergleichbare Fälle. Richtig gelesen: nur fünf. Es scheint also wirklich eine sehr ungewöhnliche Situation zu sein, in die Josh da geraten war.
In den nächsten Wochen versuchte er, weitere Möglichkeiten zur Problemlösung zu finden. Er sprach sogar mit zwei Händler:innen, denen das Gleiche passiert war. Vor allem aber begann er, in einem Blog über seine Erfahrungen und seine Situation zu berichten. Es klang wie ein Hilfeschrei – und das war es sicher auch. In seinen Einträgen sprach er sogar Amazon-Mitarbeitende direkt an: Sollten sie seinen Fall zu lesen bekommen, sollten sie sich doch bitte bei ihm melden, um vielleicht doch noch eine Lösung für das Problem zu finden.
Über seinen Blog erhielt er viel positiven Zuspruch und Feedback. Wenn du magst, lies selbst einmal die komplette und unglaubliche Geschichte des Amazon-Händlers Josh:
https://joshstankler.wordpress.com/2016/11/23/amazon-just-destroyed-my-b
Auch eine Amazon-Story endet mit…
einem Happy-End. Am 25. November 2016 erhielt Josh die frohe Botschaft, dass sein Amazon Händler-Account wieder freigeschaltet wurde, exakt zwei Tage nachdem er seinen Blog veröffentlicht hatte. Selbst seine positiven Kundenfeedback- und Retourenzahlen blieben ihm erhalten.
Eine wirkliche Erklärung für diese unglaubliche Ausnahmesituation erhielt Josh allerdings nicht, aber nach zwei Monate in Ungewissheit ist dieser Albtraum nun endliche für ihn beendet.
Das Fazit unserer intomarkets Amazon Agentur für jeden Online-Händler
Lasst euch von dieser Story nicht den Spaß am Händlerdasein bei Amazon verderben, aber achtet bitte genau darauf, was ihr bei Amazon macht, und sucht euch auf jeden Fall noch weitere Kanäle, um eure Produkte online anzubieten. Ein eigener Webshop und der Verkauf über eBay bieten euch vielleicht nicht die Verkaufszahlen, die ihr bei Amazon gewohnt seid – allerdings bricht auch nicht gleich eure gesamte Händler-Existenz zusammen, solltet ihr mal in eine ähnliche Situation geraten.
Unser Team von ameo bietet euch neben umfangreicher Amazon-Optimierung auch weitere Möglichkeiten, um eure Produkte online an die Kund:innen zu bringen. Schickt uns einfach kostenlos eure Anfragen oder Anliegen – unser Expert:innen-Team wird sich zeitnah bei dir melden und mögliche Maßnahmen mit dir besprechen.