Egal ob Vendor oder Seller – mit dem Amazon Brand Store (zu Deutsch „Markenshop“) steht im Rahmen des Amazon Advertisings eine leistungsstarke Plattform zur Verfügung, mit der gezielt Produktkategorien, Top-Seller, Specials und Neuheiten beworben werden können. Zudem bietet der Brand Store die Möglichkeit, die eigene Marke professionell zu präsentieren.
Durch frei gestaltbare Elemente wie den Header und individuelle Kacheln können Markenbotschaften, Alleinstellungsmerkmale oder Kaufanreize geschaffen werden, die sonst auf Amazon nicht in dieser Form möglich wären. Es handelt sich also um eine Shop-in-Shop-Lösung innerhalb des Amazon-Marktplatzes, in dem Kunden das Sortiment und die Marke besser kennenlernen können.
Wie erstellt man einen Amazon Brand Store?
Der Amazon Brand Store ist keine neue Erfindung. Bereits seit Jahren konnten Vendoren (B2B-Händler auf Amazon) eigene Markenshops nutzen. Diese wurden oft von Amazon-Mitarbeitern eingerichtet und über die AMG (Amazon Media Group) verwaltet – mit einer Jahrespauschale im Rahmen des Vendor-Vertrags.
Heute kann jeder Seller mit einer eingetragenen Marke, die über die Amazon Brand Registry (brandservices.amazon.de) verifiziert wurde, seinen eigenen Brand Store erstellen.
- Seller nutzen dazu die Seller Central.
- Vendoren steuern den Shop über die AMS-Plattform (Amazon Marketing Services).
Das Erstellen des Stores erfolgt über den Store Builder, der sich im Benutzerkonto unter:
Händlershop → Stores verwalten → Store erstellen/bearbeiten befindet.
Hier können mittels Drag-and-Drop verschiedene Module kombiniert und frei angeordnet werden.
Nach der Erstellung erfolgt eine Amazon-Prüfung. Erst nach der Freigabe durch Amazon ist der Brand Store sichtbar.
Amazon Brand Store: Aufbau und Design
Während frühere Markenshops nur eingeschränkt für mobile Endgeräte optimiert waren, sind die aktuellen Stores vollständig responsive.
- Jede Seite passt sich automatisch an verschiedene Bildschirmgrößen an.
- Große Bilder und eine prominente Darstellung des Prime-Logos verbessern das Einkaufserlebnis.
- Preise werden besonders gut sichtbar hervorgehoben.
Das Layout lässt sich individuell gestalten:
- Produkt-Widgets
- Dynamische Slider
- Videos
- Text-Elemente und interaktive Bild-Teaser
Wie sollte ein Brand Store aufgebaut sein?
Wie ein Brand Store aufgebaut sein sollte, hängt stark von der eigenen Strategie ab – und davon, wie du auf dem Marktplatz wahrgenommen werden willst. Generell empfiehlt es sich aber, den Store in Bereiche zu gliedern, die sich für die Produktsortierung eignen. Mögliche Kategorien:
- Geschlecht
- Farben
- Topseller / Bestseller
- Angebote / Sales
- Produktneuheiten
- Themenwelten
- Verwandte Produktgruppen
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Brand Store nach Werbekampagnen zu strukturieren. Wenn du z. B. Headline Search Ads (Sponsored Brands) für bestimmte Produktbereiche schaltest, bietet es sich an, dafür passende Landingpages im Brand Store zu erstellen. So wird die Suchintention der Nutzer:innen gezielt abgeholt, und strategisch wichtige Produkte erhalten mehr Sichtbarkeit.
Allgemein ist es sinnvoll, Produkte mit guten Bewertungen (ab 4 Sternen) weiter oben im Brand Store zu platzieren – denn die Bewertung hat einen großen Einfluss auf die Conversion Rate.
Wie findet man einen Amazon Brand Store?
Die Amazon-Suche ist grundsätzlich auf Produkte ausgerichtet – nicht auf Marken-Shops. Selbst wenn du gezielt nach einem Brand Store suchst (z. B. „Wilkinson Brand Store“), bekommst du meistens nur Produktanzeigen. Über Google ist ein Brand Store hingegen meist gut auffindbar – dort wird häufig direkt ein Link zum Store angezeigt.
In manchen Fällen erscheint bei einer Markensuche (z. B. „Puma“) ein separater Banner über den Suchergebnissen, der direkt zum Brand Store führt. Eine weitere Möglichkeit ist, auf der Produktdetailseite auf den Markennamen zu klicken – auch so gelangt man in den Brand Store. Außerdem kann bei Headline Search Ads der Link gezielt auf eine bestimmte Unterseite des Brand Stores gelegt werden – allerdings nur für Vendoren, nicht für Seller:innen.
Externer Traffic für den Amazon Brand Store
Brand Stores werden nicht von der Amazon-Suchmaschine indexiert, sind also nicht direkt über die Suche auffindbar. Über Google hingegen sind sie sichtbar und werden bei passenden Suchanfragen angezeigt. Daher kann zusätzlicher Traffic über Google die Reichweite des Stores deutlich erhöhen. Ähnlich wie beim A+ Content werden auch Inhalte aus dem Brand Store teilweise bei Google indexiert. Deshalb sollte man hier auf eine gute Keyword-Abdeckung achten – nicht für Amazon, sondern für Google-Crawler.
Auch externer bezahlter Traffic kann sich lohnen. Für saisonale Kampagnen oder thematische Zielgruppenseiten können passende Unterseiten im Brand Store erstellt und gezielt über Facebook Ads, Google Ads, Instagram oder YouTube beworben werden. Zwar bietet Amazon erste Auswertungsmöglichkeiten zu Traffic und Customer Journey, diese reichen jedoch noch lange nicht an Tools wie Google Analytics heran.
Beispiele für Amazon Brand Stores
Noch immer nutzen nur wenige Marken den Amazon Brand Store intensiv – obwohl dieser kostenfrei eingerichtet werden kann. Einige gute Beispiele zeigen jedoch, wie gezieltes Branding möglich ist:
Brand Store von kwb
Die Marke verkauft klassisches Werkzeugzubehör für Elektrowerkzeuge. Der Brand Store zeigt eine klare Sortierung nach Kategorien und hebt Bestseller prominent hervor.
Brand Store von Puma
Als bekannte Sportmarke ist Puma mit einem gut strukturierten Brand Store vertreten. Der Shop unterscheidet verschiedene Designlinien, Sportarten und Geschlechter – zudem gibt es spezielle Landingpages für PPC-Kampagnen.
Brand Store von Disney
Einer der ansprechendsten Brand Stores auf Amazon: Disney sortiert nach Serien, Filmen und Klassikern. Mit viel Liebe zum Detail lädt der Store zum Stöbern und Entdecken ein.
Der Amazon Brand Store ist eine leistungsstarke Plattform, um Marken gezielt zu präsentieren und den Umsatz zu steigern.
- Gezielte Angebote, saisonale Anpassungen und Storytelling stärken die Kundenbindung.
- Das Store-Design hebt sich optisch von der klassischen Amazon-Oberfläche ab und bietet mehr Flexibilität.
- Obwohl die Erstellung per Baukastensystem einfach ist, sollte eine durchdachte Strategie entwickelt werden.
Nutze die Möglichkeit, deine Marke optimal auf Amazon zu präsentieren und den Verkaufserfolg zu steigern!