Das könnte viele Händler:innen, aber auch Dienstleister:innen in Sachen Amazon-Optimierung ins Mark treffen, denn scheinbar testet Amazon gerade, ob man die „Allgemeinen Schlüsselwörter“ überhaupt noch für die Relevanzbewertung eines Artikels zulassen sollte. Wird dies global umgesetzt, fällt eine wichtige Quelle für eine breite Sichtbarkeit weg, was viele Händler:innen hart treffen dürfte. Weniger Sichtbarkeit geht in der Regel auch Hand in Hand mit weniger Umsatz.
Allgemeine Schlüsselworte = Meta Keywords wie bei Google?
Kurz noch einmal auf Anfang: Was sind eigentlich „Allgemeine Schlüsselwörter“ bei Amazon? Gerade die SEO-Szene dürfte diese Felder noch aus Urzeiten der Suchmaschinenoptimierung kennen, als man noch mittels sogenannter Meta-Tags die Sichtbarkeit einer Website enorm steigern konnte. Denn noch vor einigen Jahren war es Webseitenbetreiber:innen möglich, Meta-Keywords auf einer Website zu hinterlegen, die für normale Nutzer:innen quasi unsichtbar waren. Nur mit einem Rechtsklick und dann über das Kontextmenü „Quelltext anzeigen“ konnte man die im Code der Website eingetragenen Meta-Keywords sichtbar machen. Trug man hier bestimmte Begriffe ein, wurde man bei Google dazu besser gefunden.
Das Problem war nur, dass es nicht wenige Seitenbetreiber:innen gab, die hier ganze Keyword-Tapeten einpflegten, die zum größten Teil nichts mit dem eigentlichen Content der Website zu tun hatten. Das Ergebnis: Der:die Google-Suchende wurde auf Seiten geleitet, die seine:ihre Suchanfrage nicht beantworteten. Daher schaffte Google 2009 die Bewertung dieser Keywords gänzlich ab.
Amazon SEO = Google SEO reloaded?
Als das Thema Amazon-SEO vor gut einem Jahr von Amerika nach Deutschland schwappte, fühlte man sich in die Jahre des guten alten Google-SEO zurückversetzt, denn hier tauchte ein längst vergessenes Relikt der Suchmaschinenoptimierung wieder auf: die Meta-Keywords. In der SellerCentral bei Amazon heißen diese nur eben „Allgemeine Schlüsselwörter“. Hier stehen Händler:innen fünf Felder mit je 1.000 Zeichen zur Verfügung, um alle möglichen Suchbegriffe zu ihrem Produkt einzutragen, die sie für relevant und wichtig halten. Der Knackpunkt an der Sache: Während man bei Google die Meta-Keywords noch über den Quelltext anzeigen lassen konnte, bleiben die Amazon-Schlüsselwörter für normale Nutzer:innen gänzlich verborgen.
Aus 250 macht 5.000 – Amazon Update mit mehr Keywords
Erst Ende 2015 erhöhte Amazon sogar noch den Platz für diese Keywords, sodass Händler:innen pro Zeile nun nicht mehr nur auf 50 Zeichen beschränkt waren, sondern bis zu 1.000 Zeichen eintragen konnten. Somit erhöhte sich die Anzahl der „Allgemeinen Schlüsselwörter“ von 250 auf insgesamt maximal 5.000 Zeichen. Eine super Sache für Händler:innen, denn nun konnten sie richtig Gas geben, x-beliebige Begriffe recherchieren, eintragen und somit ihre Amazon-Produkte sichtbarkeitstechnisch enorm pushen.
Amazon Update – von Google lernen
Als ich damals ShopDoc mitaufgebaut und das Thema Amazon-Optimierung in Deutschland mit etabliert habe, kam mir die Thematik „Meta-Keywords“ bzw. „Allgemeine Schlüsselwörter“ schon damals eher fragwürdig vor. Und aktuell scheint sich zu bewahrheiten, wovor ich bereits vor mehr als einem halben Jahr gewarnt habe: Amazons Suchmaschine wird sich mehr und mehr am Google-Algorithmus orientieren – und genau so scheint es jetzt zu kommen. Es häufen sich die Meldungen, dass Amazon die Keywords aus der SellerCentral gänzlich ignoriert. Auch bei eigenen Tests ist uns aufgefallen, dass das Produkt zu sehr seltenen und speziellen Suchwörtern nicht gelistet wird. Noch vor wenigen Wochen war ein Artikel zu einem in der SellerCentral eingegebenen Suchwort innerhalb von wenigen Minuten zu finden. Bei einigen Testläufen und Feedback-Runden mit Händler:innen stellt sich nun aber heraus, dass bei manchen Produkten diese Keywords gänzlich ignoriert werden.
Was sagt Amazon zu diesem Update?
Leider nichts wirklich Verwertbares. Auf mehrfache Nachfrage bekam man aus dem Hause Amazon nur recht vage Informationen zu diesem Thema. Mal waren es angeblich zu viele Keywords (man solle doch bitte maximal 50 Zeichen pro Zeile eingeben), und dann waren es die falschen Keywords. Moment mal … falsche Keywords? Ja, denn angeblich filtert Amazon unpassende Suchwörter einer bestimmten Kategorie automatisch heraus und sperrt diese. Die eingegebenen Keywords waren jedoch so speziell, dass der Algorithmus sie eigentlich gar nicht kennen und damit auch nicht blockieren konnte.
Ob und inwiefern dies nun flächendeckend umgesetzt wird oder es nur ein „Schluckauf“ bei der Relevanzbewertung ist, kann man bis dato noch nicht abschätzen. Dennoch empfehlen wir bei ameo dringend, deine Sichtbarkeit nicht nur von den allgemeinen Schlüsselwörtern abhängig zu machen. Gib uns gerne einmal Feedback in den Kommentaren (oder auch direkt per Mail), inwiefern auch du mit deinen Amazon-Produkten davon betroffen bist.
Auch Probleme mit deiner ASIN?
Die Sichtbarkeit eines Amazon-Produkts wird nicht nur durch die allgemeinen Schlüsselwörter beeinflusst. Der Produkttitel, die Bullet Points und die Beschreibung – kombiniert mit cleveren PPC-Kampagnen und externem Traffic – können Reichweite und Sales enorm steigern. Brauchst du Hilfe bei der Optimierung deiner Produkte? Kein Problem: Schreib uns kurz dein Anliegen und wir rufen dich zurück. Gemeinsam entwickeln wir eine individuelle Strategie, mit der du deine Sales pushen kannst.