Betrüger und Fake-Anbieter bei Amazon

Alle Jahre wieder… Gerade jetzt, wo wir besonders aktiv auf der Suche nach Geschenken für unsere Liebsten sind, macht sich die Spezies der Betrüger:innen wieder auf den Weg, uns das Geld aus der Tasche zu ziehen. Doch das passiert nicht nur auf der Straße, wo wir immerhin die Möglichkeit haben, unser Geld zumindest einigermaßen sicher zu verstauen. Nein, auch bei Amazon treiben seit einigen Monaten vermehrt Fake-Anbieter ihr Unwesen. Das ist nicht nur ärgerlich für Endverbraucher:innen – auch Verkäufer:innen berichten von erheblichen und extrem schädigenden Angriffen auf ihren Shop.

Sollte ich besser nicht mehr bei Amazon anbieten oder verkaufen?

Auf so drastische Mittel musst du natürlich nicht zurückgreifen. Wir verkriechen uns schließlich auch nicht zu Hause, nur weil uns auf der Straße mal etwas gestohlen wurde. Also: keine Panik – aber dennoch wachsam bleiben und sich beim Bestellen nicht vom vermeintlichen Schnäppchen blenden lassen! Für Händler:innen gilt das übrigens genauso. Lass dir die Chance auf gute Geschäfte nicht verderben – aber bleib wachsam und zeige entdeckte Fake-Shops sofort an.

Kann ich mich als Kund:in überhaupt schützen?

Wichtig ist vor allem, unrealistischen Preisen zu misstrauen. Kritisches Hinterfragen von vermeintlichen Schnäppchen und das Befolgen einiger einfacher Regeln kann oft schon vor einem Reinfall schützen. So wird das Weihnachtsshopping-Erlebnis nicht zum Frust unterm Tannenbaum.

Tipps und Tricks, damit ein Fake-Kauf gar nicht erst zustande kommt:

  • Besonders niedrige und unrealistische Preisangebote ignorieren
  • Niemals per Vorauskasse zahlen – diese Option gibt es bei Amazon nicht
  • Besser bei Händler:innen im Inland oder der EU kaufen (eine .de-Domain allein reicht nicht aus)
  • Impressum prüfen – nur eine E-Mail-Adresse? Finger weg!
  • Handelsregistereintrag & Umsatzsteuer-ID müssen angegeben sein
  • Bewertungen ansehen – bei Unstimmigkeiten: Kauf abbrechen

Sollte es doch zum Worst Case gekommen sein:

  • Screenshot der Website anfertigen oder Unterlagen ausdrucken
  • Rückbuchung bei der Bank versuchen
  • Strafanzeige bei der Polizei erstatten

Vorsicht auch vor gefälschten Amazon-Mailkampagnen

Mit der Angst und Unsicherheit von Kund:innen wird gerne gespielt. Laut netzwelt.de ist aktuell eine Phishing-Mail mit dem Betreff „Kenn deinen Kunden“ im Umlauf. Absender: „sicherheit@amazonas.de“ – Ziel: persönliche Daten ausspionieren. Solche Mails gehören direkt in den Papierkorb.

Auch beliebt: Mails mit angeblichen Gutscheinen, Rechnungen oder Lieferscheinen im Anhang. Amazon versendet keine Mails mit Anhang! Also auch hier: ab ins Nirvana.

Problem bei Amazon: Händler:innen fühlen sich allein gelassen

Es klingt fast wie eine Invasion: Immer mehr Händler:innen berichten von Angriffen auf ihre Accounts. Amazon scheint dem Ansturm nicht mehr hinterherzukommen. Die Frage ist: Wo liegt das Problem? Gibt es zu viele Sicherheitslücken? Woher kommen all die Fake-Shops?

Der Frust unter Onlinehändler:innen ist groß. Im Netz häufen sich Berichte über Manipulationen von Amazon-Accounts. Preise, Artikelbeschreibungen und AGBs seriöser Anbieter:innen werden kopiert und missbraucht. Die Folge: verärgerte Kund:innen und teils massive finanzielle Schäden. Im schlimmsten Fall werden Händler:innen sogar von Amazon selbst abgemahnt.

Wie ernst die Lage ist, zeigt eine Grafik zur Preisentwicklung von Spottster. Es ist höchste Zeit, dass endlich gehandelt wird.

Preisschwankungen durch Amazon Fake-Shops © Spottster